Linde Schmalganggerät K bei Mondi
Hoch hinausIm Grunde verhält es sich mit Logistikhallen nicht anders als mit Großstädten: Wenn der Platz begrenzt ist, wird nach oben gebaut. So betreibt auch der Papier- und Verpackungsspezialist Mondi am Produktionsstandort Bad Rappenau ein knapp 16 Meter hohes Regallager. Für das Palettenhandling setzen die Verantwortlichen auf Kombi-Schmalganggeräte von Linde – und erproben seit Frühjahr 2017 die neueste Generation der Modellreihe Linde K.
Zugegeben, auf den ersten Blick halten sich die Gemeinsamkeiten von Bananen, Katzenfutter, Sektflaschen und Pkw-Außenspiegeln in Grenzen. Eins jedoch verbindet sie alle: Um unbeschädigt von A nach B zu gelangen, benötigen sie eine sachgerechte und stabile Verpackung. Führt man sich nur ansatzweise die Menge an Gütern vor Augen, die in Deutschland tagtäglich den Besitzer wechseln, kann es einem – mit Blick auf das dafür nötige Verpackungsmaterial – schonmal etwas schwindlig werden. Leichte Schwindelgefühle stellen sich auch beim Betreten des Hochregallagers ein, welches der weltweit agierende Verpackungs- und Papierspezialist Mondi am Standort Bad Rappenau betreibt. Knappe 16 Meter ragen die Stahlkonstruktionen hier in die Höhe – voll beladen mit unterschiedlichsten Verpackungslösungen „Wir stellen hier am Standort hochwertig bedruckte Wellpappverpackungen für den „Fast Moving Consumer Goods Bereich (FMCG)“ her, sagt David Schulze, der vor Ort die Supply Chain verantwortet. Produzieren, das umfasst bei der Mondi Bad Rappenau GmbH sämtliche Prozessschritte auf dem Weg vom Rohmaterial bis zur fertigen Verpackung: Herstellung der Wellpappe, hochwertiges und kundenindividuelles Bedrucken, Stanzen, Kleben, auf Euro-Paletten Packen und versandfertig machen. „Produktion und Logistik arbeiten bei uns im Dreischicht-Betrieb mit je 7,5-Stunden pro Schicht“, erklärt Schulze. „Da sind wir nicht nur auf hohe Umschlagsleistung, sondern zudem auf maximale Zuverlässigkeit unserer Lagertechnikgeräte und Stapler angewiesen.“
Durch Leistung überzeugt
In den letzten Jahren hat Mondi seine Logistik-Flotte sukzessive auf Linde umgestellt. Den Anfang machte 2013 ein Linde H80 Treibgasstapler mit 8 Tonnen Tragfähigkeit im Wareneingang, ausgestattet mit einer speziellen Klammer für Papierrollen. „So eine Rolle wiegt bis zu 2,8 Tonnen“, erläutert Logistikleiterin Cindy Bächle. „Wir stapeln sie in unserem Rollenlager auf bis zu sieben Meter, da brauchen wir natürlich Geräte mit entsprechend hohem Gegengewicht.“ Nach einer kurzen Gewöhnungsphase an den Hydrostatik-Antrieb mit Doppelpedalsteuerung zeigten sich die Mondi-Logistiker sehr angetan von ihrem neuen „Kollegen“, zumal mit ihm vor allem das Reversieren deutlich leichter von der Hand respektive vom Fuß geht.
Linde-Service als ausschlaggebender Punkt
Während im Bereich der Materialanlieferung Linde ab diesem Zeitpunkt gesetzt war, rollten durch die Gänge des Hochregallagers noch Schmalganggeräte eines Wettbewerbers – bis es eines Tages zu einem Zwischenfall kam: „Der Hallenboden war damals durch die intensive Nutzung stark verschlissen und die Kommissioniergeräte ziemlich störungsanfällig geworden. Ein Austausch der Geräte war zu diesem Zeitpunkt in Planung“, erzählt Bächle. „Im Zuge der Sanierung kam es zu einer Beschädigung an einem Regal und wir mussten schnell handeln, da wir sonst keine neuen Produkte hätten ein- oder auslagern können.“ Nachdem der bisherige Anbieter für die nötige Regalprüfung eine Wartezeit von knapp einer Woche in Aussicht gestellt hatte, wandte man sich bei Mondi kurzentschlossen an den betreuenden Linde- Händler Hofmann Fördertechnik aus dem nahegelegenen Neckarsulm.
Linde war nicht einmal zwei Stunden später da und haben alles geprüft – so stelle ich mir einen echten Partner vor,
zeigt sich Ralf Gruber begeistert, der bei Mondi Bad Rappenau den Bereich Einkauf verantwortet. Der kundenorientierte Service, verbunden mit den guten Erfahrungen beim Linde H80, waren für die Verantwortlichen des Verpackungsspezialisten Anlass genug, jetzt auch die Schmalgang-Lösungen von Linde in Erwägung zu ziehen. „Gemeinsam mit Hofmann Fördertechnik haben wir einen Referenzbetrieb besucht und uns die Linde Schmalgang-Geräte live im Einsatz angesehen“, erinnert sich Gruber.
Worauf es beim Arbeiten in Höhenbereichen von bis zu 16 Metern in erster Linie ankommt, ist die Stabilität des Mastes. Hier konnten die Linde-K-Geräte im Vergleich zum Wettbewerb deutlich punkten, wie Fahrzeugführer Gerhard Doberstein bestätigt. „Wir haben bei dem Termin gleich gesehen, dass die Masten der Linde-Geräte deutlich weniger schwanken – was die Arbeit erleichtert und sie für uns Fahrer viel sicherer macht.“ Weil die Geräte des Aschaffenburger Warenumschlagsspezialisten zudem in weiteren wichtigen Disziplinen eine überzeugende Performance ablieferten, war für die Mondi-Entscheider rasch klar: Auch im Schmalgang dominiert fortan die Farbe Rot.
Das Gesamtpaket stimmt
Seit 2015 betreibt Mondi in den Schmalgängen zwei rollengeführte Geräte der K-Baureihe. Außerdem unterstützt mittlerweile ein zusätzlicher Treibgasstapler vom Typ Linde H70 mit sieben Tonnen Tragfähigkeit die Prozesse im Wareneingang. Der Großteil der eigentlichen Produktion läuft bei Mondi hingegen staplerlos ab: Für den Weg des Rohmaterials zu den verschiedenen Verarbeitungsstationen setzt das Unternehmen auf Transportbänder. Erst beim Verbringen der gepackten Euro-Paletten von der Produktion ins Hochregallager kommen wieder zwei Treibgasstapler Linde H18 T mit 1,8 Tonnen Tragfähigkeit – wortwörtlich – zum Tragen; dann übernehmen die beiden K-Geräte das Palettenhandling. An welchen Regalplatz ein aus der Produktion angelieferter Warenträger gebracht werden soll, ermittelt im Hintergrund ein vollumfänglich implementiertes SAP-System, das bei Mondi alle Produktions- und Logistikabläufe regelt. „Der Bediener scannt aus dem Schmalganggerät heraus einen Barcode auf den Paletten, die der 1,8-Tonnen-Stapler aus der Produktion hier bereitstellt. Auf dem zusätzlich im Fahrzeug angebrachten Display erhält er dann die entsprechenden Informationen zu Regalreihe, -feld und -ebene. Hier sieht er auch, welche Palette aus dem Regal für den Versand entnommen werden soll“, führt Logistikleiterin Cindy Bächle aus. „Alles in allem bewegen wir rund 1.500 gepackte Paletten pro Tag. “ Vervollständigt wird die Linde-Flotte bei Mondi von einem Elektrohochhubwagen L10 sowie vier Niederhubwagen T18.
Gutes noch besser gemacht
Zufriedene Einkäufer, zufriedene Logistik-Verantwortliche, zufriedene Anwender – angesichts dieser Bilanz lag es auf der Hand, dass Mondi im vergangenen Jahr auch die neueste Generation der Linde- Schmalganggeräte ins Lager holte. Das von Linde bereitgestellte Testgerät läuft seit Frühjahr 2017 und bringt nochmals eine ganze Reihe von Verbesserungen für das anspruchsvolle Palettenhandling in großen Höhen mit sich. Besonders angetan hat es den Mondi-Logistikern zum Beispiel das innovative Assistenzsystem Dynamic Reach Control. Dabei gleicht ein elektrischer Antrieb Mastschwankungen durch gezielte Gegenbewegungen aus. Gerhard Doberstein: „Ich muss nicht mehr warten, bis der Mast ausschwingt und kann dadurch die Ladung schneller absetzen.“
Eine starke Partnerschaft
Stichwort Zukunft: Großes Potenzial für die nächsten Jahre und Jahrzehnte sehen die Verpackungsprofis von Mondi Bad Rappenau im Thema Automatisierung. Schulze: „Nehmen Sie zum Beispiel unsere Abnahmestelle vom Produktionsband Richtung Versand. Dieser Arbeitsschritt läuft immer exakt gleich ab, da könnte ich mir ein fahrerloses Transportsystem (FTS) gut vorstellen.“ Bei solchen Überlegungen gelten Linde und der betreuende Händler Hofmann Fördertechnik ebenfalls als erster Ansprechpartner. „Wir sind mit unserem Händler in ständigem Austausch. Und ganz egal, bei welchem Projekt: die Zusammenarbeit spielt sich immer auf Augenhöhe ab - nur so kommt man zu guten Ergebnissen“, weiß der Supply-Chain- Manager. Bestes Beispiel ist das K-Gerät. Da stimmt nicht nur die Verpackung, sondern auch der Inhalt“, bemerkt Schulze schmunzelnd.