Zusammenarbeit bei automatisierten Fahrzeugen
18.05.2017
Linde Material Handling verlängert Kooperation mit Robotik-Entwickler Balyo um zehn Jahre
Der deutsche Hersteller und Lösungsanbieter Linde Material Handling und der französische Robotik-Spezialist Balyo verlängern ihre erfolgreiche Zusammenarbeit. Dafür wurde ein Vertrag mit einer Gesamtlaufzeit von zehn Jahren abgeschlossen.
In der Automobilbranche ist es noch Fiktion, im innerbetrieblichen Materialfluss längst Realität: In vielen Lagerhallen fahren keine von Menschen gesteuerten Gabelstapler mehr, sondern automatisierte Lagertechnikgeräte. „Simple Arbeitstätigkeiten, die sich ständig wiederholen, können künftig von automatisierten Fahrzeugen übernommen werden“, sagt Tobias Zierhut, Head of Product Management Warehouse Trucks bei Linde Material Handling: „Die Menschen können sich dann auf anspruchsvollere und komplexere Aufgaben konzentrieren.“ Die Vorteile liegen auf der Hand: Robotergesteuerte Fahrzeuge brauchen keine Pausen, arbeiten mit immer gleicher Qualität und Geschwindigkeit und verursachen keine Unfälle.
Seit 2015 kooperiert Linde Material Handling bei der Entwicklung und Produktion von automatisierten Fahrzeugen eng mit dem französischen Robotik-Anbieter Balyo zusammen. Inzwischen sind alle Lagertechnik-Geräte aus dem Linde-Portfolio als automatisierte Variante lieferbar. Die Nachfrage am Markt steigt laut Zierhut ständig: „Wir sind über die Pilotphase längst hinaus und haben erste Verträge mit Großkunden abgeschlossen, die wir weltweit mit automatisierten Fahrzeugen beliefern.“ Vor allem im Mehrschichtbetrieb sei der Einsatz von selbstfahrenden Geräten inzwischen vielerorts Standard und rechne sich für die Kunden auch wirtschaftlich in kürzester Zeit.
Gemeinsam haben Linde MH und Balyo die Technologieführerschaft in der Branche übernommen. Vor allem die schnelle Einsatzbereitschaft und die gute Indoor-Orientierung der Geräte ist für Kunden überzeugend. „Wir sind stolz auf die zukunftsweisende Lösung. Unsere Technologie ist nicht auf im Lager angebrachte Reflektoren, Induktionskabel oder Magnete angewiesen“, erklärt Balyo-CEO Fabien Bardinet. Bei der Installation wird das Einsatzgebiet (in der Regel eine Lagerhalle) zunächst kartografiert und die Information an das Fahrzeug überspielt, dann orientiert sich das Fahrzeug per unsichtbarer, Laser-gesteuerter Geonavigation selbstständig.
Der Markt für selbstfahrende Materialfluss-Produkte wächst rasant. „Wir gehen davon aus, dass bis 2025 fast ein Fünftel unserer Fahrzeuge automatisiert betrieben werden“, sagt Zierhut. In den vergangenen Jahren habe sich die Nachfrage jeweils mehr als verdoppelt. Dabei spiele auch der Fachkräftemangel eine Rolle: „Durch automatisierte Fahrzeuge können sich die Mitarbeiter auf anspruchsvolle Aufgaben konzentrieren, statt die immer gleichen Arbeitsschritte vornehmen zu müssen“, sagt Zierhut.